Mai 14
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Quo Vadis Corona – Auswirkungen der Krise auf die Arbeitswelt

Flexibel sein in Zeiten der Krise ist das Stichwort. Aber wie sieht die Zukunft aus? Wird sich die Arbeitswelt grundlegend verändern?

Gedanken von Eva Lichner, Gründerin von MATES.

Die aktuelle Situation stellt uns vermutlich alle vor große Herausforderungen – ob persönlich, gesellschaftlich oder wirtschaftlich. Auch uns hat die Krise relativ unvermittelt getroffen und wir mussten lernen, mit der neuen Situation umzugehen und flexibel auf die veränderten Bedürfnisse zu reagieren. So ist es selbstverständlich, dass Meetings und Workshops momentan digital stattfinden, um die Mitarbeiter keinem unnötigen Risiko auszusetzen. Wir wissen aber auch, dass viele Unternehmen gerade struggeln, weil sie Mindestabstände einhalten müssen und nicht genug Raum zur Verfügung steht, um alle Mitarbeiter aus dem Home Office zurückzuholen. Aus diesem Grund haben wir kurzerhand unsere Meetingräume zu Teamräumen umfunktioniert, um Unternehmen die Möglichkeit zu geben, allen Mitarbeitern einen adäquaten Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen bis die Sicherheits-Maßnahmen wieder gelockert werden können (wer Interesse hat, kann sich gerne melden ;)).

Flexibel sein in Zeiten der Krise ist somit das Stichwort. Aber wie sieht die Zukunft aus? Wird sich die Arbeitswelt grundlegend verändern?

Schon vor der Krise war das Thema New Work ein viel diskutiertes Thema. Dabei liegt die Betonung auf „viel diskutiert“. Von der einen Seite wurde gefordert, von der anderen geblockt, so richtig voran ging allerdings in vielen Unternehmen nichts. Doch dann ging plötzlich alles ganz schnell. Dass die Krise Auswirkungen auf die Arbeit von Morgen hat, ist bereits jetzt offensichtlich.

So hat sie z.B. gezeigt, dass Home Office besser funktioniert als gedacht und nicht zwingend einen negativen Einfluss auf die Produktivität hat – im Gegenteil. Die dafür notwendige Infrastruktur wurde von heute auf morgen geschaffen und plötzlich stand der Arbeit von zuhause nichts mehr im Weg.

Und trotzdem zeigt uns die Krise gleichzeitig auch die Grenzen der neu gewonnenen Freiheit auf – Kinderbetreuung, schlechtes Internet, mangelnde Ausstattung des Arbeitsplatzes und fehlender persönlicher Austausch erschweren die Arbeit in den eigenen vier Wänden. Die fehlende räumliche Grenze zwischen Privat- und Berufsleben und die ständige Erreichbarkeit führen außerdem dazu, dass viele Menschen nicht mehr abschalten können und die Gefahr eines Burnouts wächst. Auch wir sehen in unserem Coworking Space immer mehr Menschen, die regelrecht aus dem Home Office flüchten.

Und so liegt die Vermutung nahe, dass zwar nicht alle Mitarbeiter von jetzt an von zuhause arbeiten werden, mobiles Arbeiten aber in vielen Unternehmen zukünftig einen neuen Stellenwert einnehmen wird. Es ist wichtig, als Unternehmen flexibel zu sein und Möglichkeiten zu schaffen, zusätzlich zum Home Office auch alternative Arbeitsplätze, wie z.B. Coworking Spaces sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dieser zusätzlich geschaffene Freiraum steigert nicht nur die Motivation der Mitarbeiter, sondern kann auch Kosten einsparen. Die Voraussetzungen sind jetzt vielerorts geschaffen und damit die Weichen für eine neue Arbeitskultur gestellt.

Aber nicht nur mobiles Arbeiten ist ein Thema in der Krise. Versammlungsverbote und Mindestabstände haben außerdem einen Einfluss auf die Meetingkultur. Unternehmen merken immer mehr, dass die physische Präsenz in Meetings zwar schöner, aber nicht in jedem Fall notwendig ist. Durch den Einsatz digitaler Tools, können viele Meetings bereits effizienter, klimaschonender und kostengünstiger durchgeführt werden, ohne dabei auf Augenkontakt verzichten zu müssen. Vor allem die Dringlichkeit von Flugreisen für ein einziges Meeting werden zunehmend in Frage gestellt, was nicht nur dem Geldbeutel des Unternehmens sondern gleichzeitig unserer Umwelt zugute kommt. Wieso also nach der Krise in alte Muster verfallen?

Trotz allem darf man die Teamdynamiken nicht vernachlässigen. Auch wenn die Krise länger andauert als gedacht, wird sie irgendwann enden. Dieses Bewusstsein macht es einfacher, Nachteile, die die Krise mit sich bringt, zu akzeptieren und schwierige Situationen durchzustehen. Wir finden provisorische Lösungen, wie digitale Team-Lunches oder das Telebier nach Feierabend, um die Zeit gemeinsam zu überstehen und das Teamgefühl nicht zu verlieren. Was aber, wenn mobiles Arbeiten und Führung auf Distanz zur Selbstverständlichkeit werden? Gerade dann gewinnt die persönliche Nähe wieder an Wichtigkeit. Vor allem für remote arbeitende Teams sind regelmäßige Zusammenkünfte oder Erlebnisse essentiell, um die persönlichen Beziehungen zu stärken und so langfristig als Team zu funktionieren. So werden z.B. Teambuilding-Maßnahmen und Team-Coachings sicherlich an Bedeutung gewinnen.

Unser Fazit bis hierhin: vor Krisen ist niemand gefeit. Aber neben all den Rückschlägen bieten sie auch Chancen, den disruptiven Moment zu nutzen, um Themen neu zu denken und die Zukunft aktiv zu gestalten.

Wir freuen uns auf jeden Fall auf die Zukunft und haben schon jetzt neue Ideen im Kopf, wie wir euch auf eurem Weg in eine neue Arbeitswelt noch gezielter unterstützen können.

Eure Eva

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